Eine gute Isolierung ist für eine Fertiggarage eigentlich mehr hinderlich als vorteilhaft. Ein ausschlaggebendes Argument für eine Fertiggarage in der Stahlbauweise (Stahlgaragen) oder der Holzständerbauweise (Holzgaragen) ist dessen hervorragende Belüftung. Insbesondere wenn Sie Ihre Fertiggarage für Fahrzeuge nutzen, die Sie täglich, also bei jedem Wetter, bewegen. Da Sie mit solchen Fahrzeugen viel Schleppwasser (Feuchtigkeit) in die Fertiggarage bringen ist es wichtig, dass ein maximaler Luftaustausch über eine konstruktive Belüftung gegeben ist. Andernfalls würden Ihre Fahrzeuge schnell Rost ansetzen und eingelagerte Kartons oder Gartenmöbel schimmeln. Eine gute Belüftung ist demnach einer Isolierung vorzuziehen. Dennoch gibt es auch Bauherren die zwingend eine isolierte Fertiggarage benötigen, weil diese zweckentfremdet oder als Werkstatt bzw. Lager für Oldtimer genutzt werden soll.

Kann man eine Stahlgarage nachträglich isolieren?

Oft bekommen wir die Frage gestellt, ob eine Fertiggarage in Stahlbausweise bzw. Stahlgarage auch nachträglich isoliert werden kann. Hier können wir leider nur mit einem deutlichen "Nein" antworten. Aus bauphysikalischer Betrachtung kann eine Stahlgarage nicht nachträglich fachgerecht isoliert werden. Hierzu wäre es erforderlich, dass die einschalige Kassettenkonstruktion der Wand bzw. der Wandprofile formschlüssig mit einer Isolierung aufgefüllt wird. Allein diese Tatsache stellt die Bauherren vor einer fast unlöslichen Aufgabe. Zudem muss anschließend eine thermisch getrennte Isolierung innenseitig an den aufgefüllten Wandprofilen ausgeführt werden. Diese Tatsache hat zur Folge, dass sich die Innenmaße deutlich verringern.

Sind die Wandelemente erst einmal abgeändert muss die gleiche Maßnahme für die Dachelemente folgen. Hier können lediglich isolierte Sandwichelemente eine fachlich korrekte Umsetzung realisieren. Das Dach müste demnach komplett getauscht und die Dachattika technisch angepasst werden. Das formschlüssige isolieren von einwandigen Trapezblechen ist gänzlich unmöglich. Bedingt durch die stählenden Dachsparren/Dachpfetten müsste hier entweder die Isolierung zwischen die Dachpfetten und dem Dach ausgeführt werden (thermische Trennung) oder die Isolation des Daches muss die kalten Dachpfetten formschlüssig einbetten. Beide Versionen sind unter Berücksichtigung der zu erwartenden Kosten und Aufwendung denkbar unmöglich.

Dieser zweischichtige Aufbau bietet viel Raum für Fehler. Wenn Ihnen hier eine formschlüssige Isolierung nicht gelingt, so haben Sie ihre gut belüftete Stahlgarage zu einer Bauruine gemacht, ohne dass Ihnen dies sofort auffallen wird. Die Quittung folgt meistens 12 – 36 Monate nach Ihrer Umbaumaßnahme. Bedingt durch die unbemerkt eingebauten Kältebrücken verlagert sich der Taupunkt zwischen Garagenaußenwand und der von Ihnen eingebrachten Isolierschicht. Die Folge ist Rost an der tragenden Garagenkonstruktion und Schimmel an der Isolierung.

Fatal an dieser Eigenmaßnahme der Isolierung ist, dass Sie Ihren Fehler erst bemerken, wenn an der Fertiggarage bereits nennenswerte Schäden entstanden sind. Bedingt durch die gegebene Konstruktion einer Fertiggarage aus Stahl raten wir ausdrücklich von einer nachträglichen Isolierung ab.

Vorsicht - keine echten Iso-Garagen - ohne U-Wert keine Isolierung

Mittlerweile bieten einige Hersteller auch eine werkseitig Füllung der Kassettenwandprofile einer Stahlgarage an. Der Beiname „Thermo“ oder „ISO“ soll hier eine Isolierung vortäuschen. Konstruktiv wird hier jedoch lediglich Styropor/Styrodur in die Kassetten der Stahlgarage gedrückt bzw. geklebt. Der konstruktive stählende Verbindungssteg bleibt jedoch unverändert durchgänig zwischen Innenraum und Außenschale bestehen und bildet alle 20 cm eine Kältebrücke, der sich auch konstruktiv thermisch nicht trennen lässt.

Der Taupunkt bleibt auch bei dieser Ausführung unverändert und wird lediglich von der Styropor/Styrodur-Füllung verblendet. Auch hier ist zwangsläufig mit Schäden an der Garage zu rechnen. Auch dieses Schadensbild wird erst spät erkannt werden können, meist nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistungspflicht.

Anbieter dieser Garagen werden Ihnen vermutlich keinen U-Wert vertraglich bestätigen können.

Die Alternative - MULTIBOX Systemgaragen können auch isoliert werden

Eine technisch denkbare Lösung der nachträglichen Isolierung bieten Ihnen Fertiggaragen in Holzständerbauweise, wie z.B. unsere MULTIBOX Systemgarage. Das bewährte Holzständerwerk kennt man aus dem Hausbau und kann hervorragend formschlüssig isoliert und verkleidet werden.

Hier empfiehlt es sich gleich ein ECO-Dach (isolierte Sandwich-Dachelemente) dazuzubestellen. Die MULTIBOX Systemgarage hat eine unverrotbare MultiTherm-Faserplatte als Außenhülle, welche zudem eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit hat.

Wenn Sie Ihre MULTIBOX Systemgarage nachträglich isolieren wollen ist es zwingend erforderlich eine 100%ig positiv ausgeführte Abdichtung zum Fundament herzustellen. Zudem müssen Sie die T-Fugenleisten entfernen und durch breite Abdichtungen austauschen. Die serienmäßig ausgeführten T-Fugenleisten dienen lediglich den Bewitterungsschutz für Kaltgaragen. Hier kann ggf. auch einmal eine geringe Menge Regenwasser eindringen, dessen Abtrocknung bei einer belüfteten Kaltgarage problemlos gegeben ist.

Werkseitig isoliert - ISOBOX Fertiggarage sind formschlüssig isoliert

Wenn es Ihre zwingende Vorgabe ist, dass die neue Fertiggarage isoliert sein muss, so sollten Sie auf unsere ISOBOX Fertiggarage zurück greifen. Diese Fertiggarage wird aus einem Alu-Grundgerüst hergestellt, welche mit formschlüssig isolierten Sandwich-Dach- und Sandwich-Wandelementen befüllt werden. Diese Fertiggarage empfehlen wir in der Tat nur Bauherren, welche eine zweckentfremdete Nutzung mit dem Fokus „Isolierung statt Belüftung“ planen. Die Wandpaneele und Dachpaneele der ISOBOX Fertiggarage haben einen U-Wert von 0,500. Diese Garage hat demnach keine konstruktive Belüftung.

Bevor Sie Ihre Fertiggarage isolieren sprechen Sie uns bitte an. Wir prüfen gerne die technische Machbarkeit und Beraten Sie in Ausführung und Details.